In einer gemeinsamen Rückschau von Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft auf die Stadtkonferenz und das Projekt "Schleswig - Erbe der Wikinger" informierten die Teilnehmenden über das weitere Verfahren und den Stadt-Claim „Wikingerstadt Schleswig“ in einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Stephan Dose erläuterte die Fachbereichsleiterin Dr. Julia Pfannkuch die Historie des Stadt-Logos „Wikingerstadt Schleswig“, das bereits 2015 den Werbeslogan „freundliche Kulturstadt“ ablöste.
Meilensteine Projekt „Schleswig – Erbe der Wikinger“
Bereits 2019 traf der Ausschuss für Kultur, Sport und Tourismus die Entscheidung, den Stadtclaim „Wikingerstadt Schleswig“ qualitativ im Rahmen eines Masterplans weiterzuentwickeln. Infolgedessen wurde im November 2020, gefördert durch die AktivRegion Schlei-Ostsee e.V., eine Grundlagenstudie zur Sichtbarkeitsmachung Schleswigs als Erbe der Wikinger in der Welterbe-Region Haithabu und Danewerk erarbeitet. Mit der Durchführung beauftragt wurde die Arbeitsgemeinschaft der beiden Büros „mensch u. region“ und „AGIL Büro für angewandte Archäologie“. Die Ziele der Studie waren u. a. eine historisch authentische Vermarktung und die Schaffung von Leitlinien und Kriterien für Projekte. Infolgedessen wurden ein Leitbild einschließlich Qualitätskriterien und Maßnahmen entwickelt. Diese wurden auf der Stadtkonferenz einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Teilnehmenden der Stadtkonferenz durften die Leitlinien und strategischen Ziele ergänzen und weiterentwickeln, zu den 74 Maßnahmenvorschlägen ein Meinungsbild abgeben und neue eigene Vorschläge einbringen. Am 7. September wird das Leitbild „Schleswig - Erbe der Wikinger“, der Kriterienkatalog sowie die nachhaltige Implementierung des Leitbildes Bestandteil der Beschlussvorlage im Sozial-, Kultur- und Tourismusausschuss sein. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe in Verantwortung der Stadt wird die Maßnahmenvorschläge beraten, anhand des Kriterienkatalogs priorisieren und dem Ausschuss für Soziales, Kultur und Tourismus zur Umsetzung vorschlagen. Auf diese Weise schafft die Stadt Schleswig die Basis für eine verlässliche Zusammenarbeit mit allen Akteuren bei der Vermittlung und Inwertsetzung des regionalen Welterbes Danewerk/Haithabu.
Stimmen aus Wirtschaft und Wissenschaft
Der Geschäftsführer der Ostseefjord-Schlei GmbH Max Triphaus wies auf das Alleinstellungsmerkmal der Region und den großen Rückhalt in der Bevölkerung für das Thema Wikinger in Schleswig hin: „Der Tourist schaut über die Stadtgrenzen hinaus“. Eine Umfrage der lokalen Tourismusagentur hat ergeben, dass der zweitmeist genannte Grund zur Reise nach Schleswig bereits das Thema Haithabu sei. Die Wirtschaft steht zur Wikingerstadt Schleswig.
Stefan Wesemann, Leiter der Geschäftsstelle der IHK Flensburg, blickt gerne mit Gästen vom Stadthafen auf das gegenüberliegende Ufer Haithabu und beginnt zu erzählen: „Dort fing 804 alles an. Schleswig, als eine der ältesten Städte Nordeuropas, besitzt damit einen Unique Selling Proposition (USP).“ Die Geschichte der Wikinger müsse gut und richtig erzählt werden.
Der Direktor des archäologisches Landesmuseums Schloss Gottorf, Dr. Ralf Bleile, berichtet, dass für das Wikingermuseum Haithabu das Thema als Einstiegsticket gerne genutzt wird. Fakt ist allerdings, dass die Wikingerzeit 1066 endete und keine Relikte in Schleswig zu finden sind. Aus Sicht der Archäologen war zwar Schleswig keine Wikingerstadt, die Region aber durchaus. Ihm sei besonders wichtig, Wissen und Erfahrung in den Prozess miteinzubringen und mögliche rechtsradikale Tendenzen abzuwehren.
Stephan Dose freute sich abschließend, dass alle beteiligten Gruppen gemeinsam an einem Strang ziehen. Er resümierte: „Der Claim „Wikingerstadt Schleswig“ ist erfolgreich!“
Foto © 2023 | Stadt Schleswig: Im Gespräch auf der Pressekonferenz am 29.08.23 zum Projekt "Erbe der Wikinger: Fachbereichsleiterin Dr. Julia Pfannkuch, Bürgermeister Stephan Dose (Stadt Schleswig), Max Triphaus (Geschäftsführer der Ostseefjord-Schlei GmbH), Dr. Ralf Bleile (Direktor des archäologisches Landesmuseums Schloss Gottorf) und Stefan Wesemann (Leiter der Geschäftsstelle der IHK Flensburg)