Die Stadt Schleswig hat in diesem Jahr wieder ihr Stadtschreiberstipendium vergeben. Die Wahl ist auf Tilman Strasser aus Köln gefallen, der bereits die Stadtschreiberwohnung auf dem Gelände des St.-Johannis-Klosters bezogen hat. Am 27. Oktober 2024 um 12:00 Uhr wird er im St.-Johannis-Kloster gemeinsam mit Katharina Korbach, Schleswigs Stadtschreiberin 2022, eine Auftaktlesung geben. Bis einschließlich Dezember wird Strasser in der Stadt Schleswig bleiben, um an seinen literarischen Projekten zu arbeiten. In diesem Rahmen wird der Autor, Moderator und Kultur-Konzepter auch einen Text mit Bezug zu Schleswig schreiben. Zum Ende seines Aufenthalts ist eine Abschlusslesung geplant.
Die Jury bestand aus Bürgermeister Stephan Dose, dem Autor und Künstler Feridun Zaimoglu, Susanne Pertiet (Vorsitzende des Sprecherrates der Schleswiger Kulturkonferenz), Dr. Anke Carstens-Richter (Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbücherei Schleswig e. V., ALIBRIS), Petra Göhring (Leiterin der Stadtbücherei Schleswig) sowie der Autorin und Stadtschreiberin von 2022, Katharina Korbach.
Die Mitglieder freuten sich über die vielen Bewerbungen und gelungenen Textproben. Den Bewerber*innen wurde es dieses Jahr etwas schwerer gemacht. Sie konnten nicht wie bisher auf bereits fertiggestellte Texte zurückgreifen, sondern waren aufgefordert, bis zu 4.000 Zeichen Prosa einzureichen, in denen ein Boot auf der Schlei vorkommt. Das wurde von allen sehr kreativ und geschickt gelöst. Tilman Strasser überzeugte die Jurymitglieder insbesondere durch seine anrührende Kurzgeschichte mit überraschendem Ende, aber auch durch sein Vorhaben, mit Schleswiger*innen ins Gespräch zu kommen. „Im Gespräch mit den Einwohnerinnen und Einwohnern will ich das „Schleswig-Gefühl“ erkunden und der Sprache auf die Schliche kommen, dem Hochdeutsch und Niederdeutsch, Schleswigsch und Dänisch, den Redensarten und Formulierungen, mit denen sich dieser Ort erzählt“, so Strasser.
Betreut und begleitet wird das Stipendium durch das Schleswiger Kulturbüro. Darüber hinaus unterstützt das PEN-Zentrum Deutschland das Projekt beratend.